Burggeschichte
1209 bis 2009 - 800 Jahre Burg Storkow (Mark)
Aufschlussreiche Grabungen zur abwechslungsreichen Baugeschichte
Die Freilegung des mittelalterlichen Mauerwerks brachte erstaunliche Funde zutage. Die Burg zeigt sich als einzigartiges Bilderbuch der Bautätigkeit der verschiedenen Besitzer. Die Herren von Strele bauten die erste steinerne Burganlage, dort, wo vorher nur hölzerne Befestigungen waren. Die gefundenen Eingänge lagen weit tiefer als das heutige Hofniveau. Licht- und Lufteinlässe, "Schießscharten" sind im Kellergeschoss zu sehen. Im Obergeschoss entdeckten die Bauarbeiter einen ehemalig geheimen Raum, ein begehbares Versteck für Wertsachen, notwendig, weil die Herren viel auf Reisen waren.
Im Burgcafé wurden wertvolle Holzbalken gefunden, saniert und neu eingebaut, die zum Teil seit über 800 Jahren als Bauholz Verwendung fanden. Die unverputzten Wandflächen lesen sich wie ein Jahrbuch der Burg. Jeder ihrer Besitzer hat irgendetwas umgebaut oder angebaut. Davon zeugen die Bögen, Bruchstellen oder Ausbesserungen des Mauerwerks.
Der wenige äußere Schmuck des Bauwerks aus Sandstein stammt von den Umbauten des Architekten Emil Schaudt, der die Burg 1910 erwarb und ihr auch einen Turm aufsetzte, der aber mit dem Brand von 1978 wieder verloren ging. Bereits beim Bau der Südwand wurde das Verlies freigelegt, indem Stefan Meiße, der Mitkämpfer von Hans Kohlhase, berühmt geworden als Kleists Romanfigur Michael Kohlhas, 1538 zu Tode gefoltert wurde.
Zeiten des Wiederaufbaus und ein Neuanfang
Seit 1998 betrieb die Stadt erfolgreich den Wiederaufbau und die Restaurierung des Palas nach dem Brand im Dezember 1978. Mit großer Unterstützung der Brandenburgischen Landesregierung wurde die Burg 1999 aus Mitteln des Sonderprogramms zur Entwicklung des ländlichen Raumes und der Stadtsanierung wiedererrichtet. Auch die Einwohner und Freunde Storkows unterstützen den Wiederaufbau seit Beginn mit Spendengeldern, freiwilliger Mitwirkung und regem Besuch der Veranstaltungen. Bereits 2001 waren die Stadtbibliothek und die Touristinformation im sanierten Fachwerkhaus der Burg eingezogen, ab 2005 konnte der Burghof mit einer modernen Freilichtbühne bespielt werden. Am 26. Februar 2009 wurde schließlich die Fertigstellung des sog. Brauhauses und des Palas nach Plänen des Potsdamer Architekten Thomas Alt gefeiert. Konnten die Bürger und Gäste der Region bisher nur die Nord-, Ost- und Südmauer, den Burghof mit zugehöriger Freilichtbühne sowie die Tourist-Information und die Stadtbibliothek besichtigen und besuchen, stehen ihnen nun die historisch und architektonisch interessanten Hauptgebäude der Burg offen.